Búðardalur

Okay, auf den ersten Blick scheint der kleine Ort Búðardalur, an der Straße 60 am Ende des Hvammsfjörður gelegen, außer ein paar kleinen Geschäften und einer Tankstelle nicht viel zu bieten. Obwohl man dem geschichtsträchtigen kleinen Ort, das heute wichtigstes Servicezentrum des Dalir-Bezirks ist, damit Unrecht tut: die Wurzeln von Búðardalur reichen bis ins 9. Jahrhundert zurück, 1899 wurden ihm die Handelsrechte verliehen, und die gesamte Region ist Schauplatz vieler Sagas, unter anderem der Laxdæla Saga. Außerdem stammen so berühmte Isländer wie Leifur Eiríksson und Snorri Sturluson aus der Gegend. Leifur Eiríksson ist im Heimatmuseum am Hafen (Leifsbúð) eine Ausstellung gewidmet. Ganz wunderbar ist auch der kleine Kunsthandwerkladen neben dem Supermarkt.

Warum mich dieser Ort immer wieder magisch anzieht? Ganz ehrlich – es ist hauptsächlich der kleine Hafenanleger. Als ich das erste Mal auf dem Kai an der Treppe, die als Bootsanleger dient, stand, war mein erster Gedanke: das sieht ja aus wie ein riesiger Swimmingpool! Und zwar einer mit einer grandiosen Aussicht. Vom Bootsanleger aus bietet sich eine fantastische Sicht in den Hvammsfjörður, am Fjordufer in der Ferne ragen die teilweise noch schneebedeckten Berge in die Höhe. Riesige Steinblöcke  säumen den Steg und bieten ein bißchen Schutz vor dem oft harschen  Wind – und eine gemütliche Sitzgelegenheit, um die Aussicht zu genießen. Der kleine Hafen ist ganz einfach zu finden, einfach von der Hauptstraße aus Richtung Meer abbiegen, man kann fast nicht anders als ihr zu folgen (wer es genauer wissen will – die Straße heißt Miðbraut). Wenn wir in der Gegend sind, legen wir hier immer einen Stopp ein, stärken uns mit Kaffee und einem Snack und verweilen eine Weile am Bootsanleger mit diesem Panoramablick.