Der Campingplatz Grettislaug in Reykhólar ist einer unserer Lieblingscampingplätze in Island. Auf der Halbinsel Reykjanes (Achtung, Verwechslungsgefahr – gemeint ist nicht das Reykjanes, auf dem der internationale Flughafen Keflavík liegt) gelegen, bildet der Ort quasi das Tor zum südlichsten Teil der Westfjorde. Es fällt direkt auf, dass die großen Touristenströme anderswo zu finden sind.
Der Campingplatz besteht aus einer kleinen Wiese zwischen Schwimmbad und Meer, mit einem kleinen Servicehäuschen, in dem sich Toiletten und Waschbecken befinden. Geduscht wird im benachbarten Schwimmbad. Zwei Punkte gibt es, die definitiv einen Aufenthalt auf dem Platz lohnenswert machen: zum einen geht es hier ruhig und beschaulich zu – viel los ist nicht in dem kleinen Ort -, zum anderen ist der Ausblick über die Küstenebene mit den vorgelagerten Salzbuchten einfach genial. Die einzigen Geräusche, die man meistens hört, sind die Stimmen der unzähligen Seevögel, die sich hier aufhalten. Nicht umsonst gehört Reykhólar zu einem Spot für Freunde der Vogelbeobachtung. Das flache Küstengewässer, die vorgelagerten Feuchtgebiete und zahlreiche kleine Teiche bieten eine ideale Basis für ein reiches Vogelleben. Es ist schon ein einzigartiger Moment, wenn man morgens mit einem Kaffee vor dem Zelt sitzt, dem Konzert der Seevögel lauscht und den Blick über den Berufjörður mit der Skarðsströnd-Bergkette im Hintergrund genießt. Was den Ort noch interessant macht: Reykhólar liegt, hier ist der Name Programm, auf warmem Boden. Reykhólar bedeutet übersetzt „Rauch-Hügel“. Ein Pfad führt vom Schwimmbad aus direkt durch das Feuchtgebiet zur heißen Quelle Einireykjahver und zu einer Vogelbeobachtungsstation. Unter anderem finden sich hier außerdem ein Seeadlerzentrum (die Region ist bevorzugtes Brutgebiet dieser seltenen Tiere), ein Bootsbaumuseum, eine Touristeninformation, einen kleinen Tante Emma-Laden und eine Tankstelle. Auf einer vorgelagerten Insel verarbeitet die Firma Norður Salt Meersalz aus den Salzbuchten der Gegend.