Dias – Fotos in old school

Du hast Dias bestellt? Jupp!

So ungefähr waren die Reaktionen auf die Frage nach Bildern aus meinem letzten Urlaub. Hatte ich mir doch den teuflischen Plan ausgedacht, neben der dicken Pentacon Six auch ein bisschen Fotodokumentation mit der Praktica zu machen – und zwar nach alter Väter Sitte auf Diafilm. Ein bisschen Herausforderung durfte’s ja sein und nachher kann man seine Familie und Freunde so wunderbar mit Dia-Abenden ärgern. Obwohl sich bisher niemand darüber beschwert hat.

Wie ist das denn nun, so mit ollen Dias? Genial! Finde ich zumindest. Zusätzlich zum recht unbeschwerten Fotografieren mit der Praktica hatte ich bei jedem Motiv die Leinwand samt Projektor schon im Hinterkopf, was die Vorfreude mächtig steigerte. Natürlich auch die Aufregung bis die Dias entwickelt zu Hause waren. Insgesamt habe ich fünf Filme durchgeknipst und konnte mich so auf rund 180 kleine bunte Wunderwerke freuen. Den Projektor hatte ich mir von den Schwiegereltern ausgeliehen und ein Tischbetrachter war auch schnell organisiert.
Es ist schon etwas ganz Besonderes, wenn man so diese kleinen bunten Bildchen vor das Fenster hält und einen ersten Blick auf seine Fotos wirft. Erfreut stellte ich fest, dass überhaupt schonmal Bildchen zu sehen waren. Schnell den Tischbetrachter raus und die Dias durchgeschoben. Wow! Sogar in dem kleinen Kasten mit (ich glaube) zweifacher Vergrößerung ist das Erlebnis der eigenen Bilder auf Diafilm etwas ganz Anderes als am Monitor. Die wirkten regelrecht plastisch damit und große Missgeschicke in Belichtung oder Schärfe konnte ich auch nicht feststellen.
Nebenbei sortierte ich die Dias in die Magazine für den Projektor ein. Dann war es endlich soweit. Leinwand aufgebaut, Projektor ausgerichtet und los! Nach anfänglicher Sekpsis stellte sich das Unscharfe der Dias als das wohl übliche “Ploppen” unter Wärmeeinwirkung der Projektorlampe heraus und das Erlebnis war danach ungetrübt. Zu dem guten “Wie-Früher-Gefühl” gesellte sich sogar ein bisschen Stolz auf die Fotos. So projeziert leuchten die Farben regelrecht, die Himmel sind unvergleichlich hell und Kontraste sowas von knackig, einfach genial. Warum macht man doch gleich keine Dias mehr?

Nach der ersten Begeisterung kam natürlich auch der Fleißteil. Da ich die gelungeneren Fotos zwecks weiterer digitaler Verwendung auch gern auf Platte haben wollte, war nun scannen angesagt. Rund 120 Dias haben mich gute drei Abende vor dem Scanner gefesselt und ich musste feststellen, dass auch Scannen gelernt sein will. So halbwegs(!) habe ich das jetzt auch raus und finde es garnicht mal schlimm, klar, ist ja auch Hobby.
Allerdings, was auf der Leinwand noch überwältigend aussah entpuppte sich fein eingescannt dann öfter mal als unscharf oder über-/unterbelichtet oder beides. Der Betrachtungsabstand von der Leinwand sorgt wohl für den anderen Eindruck beim Projezieren. Insgesamt sind doch so einige Keeper dabei und ich bin mal so richtig im Diafieber.

Fazit:
Dias sind genial, ich habe noch viel zu lernen, mir einen eigenen Projektor besorgt und brauche mehr Archivierungszubehör.

Fotos? Fotos! ->

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