Island – Sommer 2014 – Teil 3

Ein wenig waren wir aufgeregt, sollten wir doch an diesem Tage eine Whalewatching Tour machen. Bisher waren wir noch nie auf dem Nordatlantik herumgeschippert und Wale hatten wir bisher auch noch nicht gesehen. Langsam mit ständigen Stops, der Aussicht wegen, ging es wieder zurück über den Pass und dann die südliche Küste Snaefellsness’ entlang nach Westen. Irgendwie wurden die Berge immer beeindruckender und die Küsten immer steiler. Dick bemooste Lavafelder zeugten eindrucksvoll von der schlummernden Gewalt unter der dünnen Erdkruste und die Tatsache, fast allein auf den Straßen umherzufahren ließ den Alltag aus den Gedanken verschwinden.

An der Spitze der Halbinsel von Arnastapi aus, unternahmen wir eine kleine Wanderung entlang der Steilküste mitten durch ein dick mit Moos bewachsenes Lavafeld, das der berühmte Vulkan Sneafell in Vergangenheit geschaffen hatte. Man sollte schon wirklich stabiles Schuhwerk anhaben, denn Lavagestein ist äußerst scharfkantig und unwegsam. Einige Passagen mussten/durften wir regelrecht auf allen Vierendurch das Lavafeld kraxeln, wenn auch mehr aus Spaß an der Sache als aus Notwendigkeit. Der Weg führte nach Helna, einem winzigen Örtchen mit Steilküste voller Seevögel und einem kleinen Café. Auf dem Rückweg statteten wir auch dem steinernen Abbild des Riesen Bardur noch einen Besuch ab.

So langsam wurde es Zeit für die Fahrt nach Olafsvik, es wartete ja die Whalewatching Tour. Wir fuhren also um die Weststpitze Snaefellsness` herum, hatten jedoch nicht das Glück den berühmten Snaefellsjokull zu sehen. Zu sehr hatte sich das Wetter zugezogen und verhüllte den Gipfel mit Wolken. Für so eine Tour auf den Nordatlantik bekamen wir so richtig dicke und wasserdichte Anzüge angezogen. Zum Glück. Bei schmuddeligem Wetter ist es auf dem Wasser sehr kalt, was wir wegen der Anzüge aber nicht wirklich bemerkten. Leider hatten wir kein Glück und außer ein paar Delfinen zeigte sich kein großer Meeressäuger. Der gut 3-stündige Ausflug machte wegen der Kälte, Wind und Wellen trotzdem sehr viel Spaß und wir bekamen sogar einen Gutschein für eine erneute Fahrt als Trostpflaster. Das ist wirkliche Kundenfreundlichkeit. Hut ab! Den Abend verbrachten wir wieder im schönen Stykkisholmur und ließen es uns im Hotel gutgehen.