Island – Sommer 2014 – Teil 1

Ja wirklich, Sommerurlaub auf Island. Die erstaunten Blicke der Familie, Freunde und Kollegen machten dann doch irgendwie Spaß. Schließlich konnte ich mich so richtig als Abenteurer fühlen, kommt ja nicht allzu oft vor.
Wir, meine Frau und ich, hatten uns also für einen Urlaub im kalten Island entschieden und trotz einer Menge Vorbereitung waren wir auf DAS Erlebnis nicht gefasst. So ganz unabenteuerlich hatten wir eine fertig ausgearbeitete Route inklusive Flügen, Leihwagen und Hotels über einen bekannten Reiseanbieter gebucht und sind auch im Nachhinein sehr froh darüber. So hatten wir nicht viel Aufwand und keine Sorgen was man wo buchen sollte. Einzig unser Gepäck war vorzubereiten und wurde mehr und mehr. Es soll ja kalt und ungemütlich sein auf Island und so musste allerlei Outdoorklamotte her, das freute das Herz. Alles verstaut konnte es also losgehen.

Die Anreise verlief erwartungsgemäß recht unspektakulär und die günstige Fluggesellschaft mit der Vorliebe für Fliederfarben hat uns sehr gefallen. Wir hatten Plätze auf der rechten Seite, was ich sehr empfehle, kann man doch im Anflug schon die Insel vom Flugzeug aus bewundern. Das taten wir auch ausgiebig und waren überrascht wie trostlos das Land aussah. Es war ein schmuddeliger Abend und so waren auch viele Wolken am Himmel. Der erste Eindruck war also irgendwie – Oha! Während des Sinkflugs sah das ganze Land so braun in braun, gemischt mit grau aus. Eventuell war etwas Grün zu erahnen, es blieb also beim  – Oha!
Der Flughafen Keflavik ist nicht sonderlich groß und so war das Thema Gepäck auch schnell erledigt und wir besorgten uns am ATM Bargeld. Der Wechselkurs war grob 1 zu 14 und so bekam ich einen wirklich gewaltigen Batzen Scheine. Dann schnell das Auto abgeholt, einen Skoda Octavia, und los. Auf in das schmuddelige Graubraun. Denkste! Schon auf den ersten Kilometern stellten wir fest, das sich das Graubraun auf wundersame Weise in Grün verwandelt hatte. Die Sonne war herausgekommen und zauberte nicht nur ein Grün auf die Lavafelder neben der Straße, sondern so viele verschiedene Grüntöne, wie ich sie vorher noch nie gesehen hatte! Das anfänglich skeptische “Oha!” vom Landeanflug schlug schlagartig um in “Guck mal da! Wow, die Berge dahinten! Lava!” und zig andere Varianten von Ausdrücken die einen bestimmten Zustand beschreiben – absolute Begeisterung.

Tatsächlich wusste ich ab diesem Moment, hier war ich richtig. Die abgelegene Insel hatte es geschafft, mich vom Moment des ersten Betretens an auf ein Art willkommen zu heißen, die für mich einzigartig war und ist. Und meine Frau? Ja, sie hatte es da fast noch schlimmer erwischt und bisher auch nicht mehr losgelassen. Unter viel Staunen und höchster Konzentration auf den wenigen Straßenverkehr fuhren wir dann direkt nach Reykjavik hinein zu unserem ersten Hotel am Hafen. Genau davor liegt eine kleine Werft und man bekommt so die Möglichkeit mal Fischereikähne auf dem Trocknen zu sehen. Jedenfalls schlenderten wir abends nochmal durch Reykjavik und fanden diese kleine Hauptstadt sehr ansprechend.